Der Förderverein hatte Anfang September 2024 den Landtagsabgeordneten der CDU zu einer Führung eingeladen, um sich das technische Denkmal in seinem Wahlkreis einmal anzusehen und die weitere Entwicklung des Denkmals zum lebendigen Museum zu diskutieren.
Ole Plambeck war dieser Einladung gerne gefolgt. Als einer der jüngsten Abgeordneten im Landtag Schleswig-Holsteins hat er sich im Bereich Denkmalschutz bereits für die Marienkirche in Bad Segeberg und die KZ-Gedenkstätte Springhirsch erfolgreich eingesetzt.
Nach der Führung durch die Wollspinnerei zeigte sich Ole Plambeck beeindruckt und begeistert, wie so oft, wenn Besuchern unverhofft ein einmaliges Zeugnis der Industriekultur aus lange vergangener Zeit in derartiger Präsenz entgegentritt und es so wirkt, als werde morgen die Arbeit dort weitergehen.
Die geplanten Sanierungsmaßnahmen an den Gebäuden und die im weiteren Schritten erforderliche Maschinenrestaurierung ließ sich der Landespolitiker von den Vorstandsmitgliedern erklären. Für die zukünftige abschließende Sanierung des Wohn- und Geschäftshauses Kurhausstraße 38, welches wichtiger und integraler Bestandteil des Denkmals ist sowie Beantragung von Fördermitteln des Landes, sagte er seine Unterstützung zu.
Zum Seefest am und beim Tag des offenen Denkmals® war Förderverein Wollspinnerei auch 2024 wieder aktiv vertreten. Die in zwei Pavillons präsentierten z.T. großformatigen Fotos aus der Wollspinnerei von Beate Jeske trafen den Geschmack der Besucher und auf das Interesse der Bürgervorsteherin Monika Saggau, die dieses Jahr die Begrüßungsrunde seitens der Stadtvertretung übernahm.
Gutes Wetter und die einladende Atmosphäre der Fördervereins-Pavillons trugen dazu bei, die Seefestbesucher an den Stand des Vereins zu locken und Anteil an der weiteren Entwicklung des Denkmals Wollspinnerei zum Museum zu nehmen.
Von den Mitgliedern des Vorstandes beantworteten Anne-Katrin John, Friedrich-Georg Blunk und Stephan Reuß die Fragen zum Stand der Sanierung, aber auch nach der Familien- und Firmengeschichte der Wollspinnerei sachkundig.
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Der Tag des offenen Denkmals® am 8. September bot der Öffentlichkeit erneut die Möglichkeit unserem Denkmal nicht nur durch Fotos und Gespräche näher zu kommen, sondern direkt in die Welt der Wollverarbeitung, der dazu erforderlichen historischen Technik und Maschinen, sowie in die Arbeits- und Lebenswelt vorangegangener Generationen einzutauchen.
Es war die reine Freude die Fragen der zahlreichen Besucher zu beantworten - das lebhafte Interesse an der Geschichte und Entwicklung der Wollspinnerei in ihrer Zeit war deutlich zu spüren.
Nach dem Rundgang durch das Industriedenkmal wurden die Besucher mit kleinen Videosequenzen überrascht die zeigten, wie Anfang August 2024 die historischen Spinnereimaschinen wieder zum Laufen gebracht wurden und damit die Lebendigkeit des zukünftigen Museums einen weiteren Schritt nach vorne gemacht hat.
Die Lesungen von Frau Christine Künzel (Literaturwissenschaftlerin) zum Thema Spinnen und Weben und was davon in der Literatur seinen Widerhall gefunden hat, waren auch dieses Jahr wieder Teil des kleinen Rahmenprogramms rund um den Tag des offenen Denkmals® in der Wollspinnerei Blunck.
Weitere Programmpunkte waren unsere Handspinnerinnen aus dem Verein, Heike Mathiebe und Andrea Pollok am Spinnrad sowie an der Handspindel Manuel Otte. Eine weitere Handspinnerin konnte den Besuchern die Kunst der Herstellung von Garnen verschiedensten Ursprungs (Schaf, Ziege, Hund, Seidenraupe u.a.) demonstrierten.
Während der Öffnungszeiten des Denkmals wurden die leiblichen Bedürfnisse der Besucher vom Café-Restaurant Spindel wieder einmal auf das Beste zufriedengestellt, wofür wir uns beim Team der Spindel und dem Landesverein Innere Mission bedanken möchten.
Allen beteiligten Vereinsmitgliedern, den externen Handspinnern und allen, die die gute Sache unterstützt haben, sei für diesen Einsatz beim Seefest und Tag des offenen Denkmals seitens des Vorstands herzlich gedankt.
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Auf seiner Sommertour besuchte Bengt Bergt Landesvorstandsmitglied der SPD Schleswig-Holstein und Mitglied des Deutschen Bundestages die Wollspinnerei Blunck in Bad Segeberg mit seinem mobilen Büro.
Während einer Führung durch das technische Denkmal war Herrn Bergt die Faszination für die in der Wollspinnerei mehr als hundert Jahre alten und funktionsfähigen Spinnereimaschinen deutlich anzumerken. Seine berufliche Vita bei der Fa. Nordex Energy (Windturbinen) hat ihre für uns erfreulichen Spuren und großes Verständnis für die historischen Maschinen und technischen Prozesse in der Wollverarbeitung hinterlassen.
Erfreulich war dies deshalb, weil sich die Begeisterung für das Denkmal Wollspinnerei Dank der mit familiären Anekdoten angereicherten Führung durch Friedrich-Georg Blunck offensichtlich auf Herrn Bergt übertrug. Im Anschluss an die Führung sagte er im Gespräch mit Vorstandsmitgliedern jegliche Unterstützung für zukünftige Fördermittelanträge in Berlin zu.
Die Begegnung von Politik mit Denkmalschutz ist für die Entwicklung unseres zukünftigen Museums ein großer Erfolg. Wir konnten Herrn Bergt für unser laufendes Projekt begeistern und gleichzeitig Unterstützung im Hinblick auf die zukünftige Förderung der Sanierung der aus Kostengründen bislang zurückgestellten Gebäude erhalten (Wohn- und Geschäftshaus Blunck).
Fotos: Jeske
Alles begann 2023 mit einem Anruf der Vorsitzenden des Fördervereins Alte Wollspinnerei & Tuchfabrik Lengenfeld e.V. Katrin Kapplusch aus dem Zwickauer Land beim Vorsitzenden des Fördervereins Wollspinnerei Blunck e.V.
Bei den Gesprächen von Frau Kapplusch mit Herrn Reuß ging es sehr schnell darum, ob und wie die historischen Maschinen der Wollspinnerei in Bad Segeberg wieder zum Laufen gebracht und zukünftig wieder Wollgarne produziert werden können.
Der Erfahrungsaustausch zwischen Sachsen und Schleswig-Holstein war beiden Seiten ein dringendes Anliegen und führte schließlich im August 2024 zu einem Arbeitsbesuch von Herrn Eberhard Bley, der als Maschinenbau- und Textilingenieur auf eine jahrzehntelange Erfahrung mit v.a. historischen Wagenspinnmaschinen und Krempeln zurückblicken kann.
Die Erfolgsgeschichte ist diese: Die Alte Wollspinnerei & Tuchfabrik in Lengenfeld hat bei der Restaurierung der historischen Maschinen schon lange die Nase vorn, weil es dort einen Mann wie Eberhard Bley (Jahrgang 1937) gibt. Dieser hatte über all die Jahre nach der Wende, in denen die Wollspinnerei in Lengenfeld nicht mehr kommerzielle genutzt wurde, die Maschinen vor dem Verfall gerettet.
Schon ab Ende 2023 lief wieder der Betrieb für die Produktion von Schafwollprodukten d.h. Strickgarn, Filzen und Kardenbänder zum Handspinnen mit den vorhandenen historischen Maschinen und auch die Vermarktung der begehren Wollprodukte begann.
Nach mehreren Telefonaten und Wollspinnerei-Kalendern mit Fotos von Beate Jeske war Eberhard Bley so von der Aussicht angetan die alten in den Dornröschenschlaft geschickten Spinnereimaschinen in Bad Segeberg nach mehr als zehn Jahren wieder zum Leben zu erwecken, dass er sich hinter das Steuer seines Autos klemmte und die 600 km nach Bad Segeberg im August 2024 ohne mit der Wimper zu zucken, zurücklegte.
Was dann geschah war ein wirkliches Wunder: nach Vorarbeiten wie Reinigung, Abschmieren der Gleitlager und Auflegen der Transmissionsriemen setzten sich die große Spinnmaschine der Fa. Zimmermann (Selfaktor), der große Krempelsatz samt Nitschelwerk der Fa. Schwalbe zur Erzeugung von Vorgarn (alle beide vor 1914 gebaut!) nach über einem Jahrzehnt wieder in Gang und liefen an, als sei nichts weiter gewesen. Ein weiterer Krempelsatz konnte gleichfalls in Gang gesetzt werden und produzierte mehrere Meter Kardenband mit noch vorhandener gewaschener Wolle. Auch die Zwirnmaschine konnte wieder zum Laufen gebracht werden, hier entsteht aus gesponnen Faden ein mehrfädiges Garn.
Eberhard Bley und die Mitglieder des Vorstandes Friedrich Georg Blunk, Karsten Lütt, Joachim Wilken-Kebeck, Dirk Mäckelmann und Anne-Katrin John haben vom 05. bis zum 08.08.2024 alles darangesetzt, dies möglich zu machen, und es war ein kaum zu beschreibender Moment des Glücks dabei zu sein.
Es ist nun bewiesen – die Maschinen in der Wollspinnerei sind funktionsfähig und müssen nun noch weiter aufgearbeitet werden. Damit ist der Weg prinzipiell frei für eine Produktion von Wollstrickgarnen und Kardenbändern für das Handspinnen.
Der Besuch eines zukünftigen Museums Wollspinnerei Blunck in Bad Segeberg wird, wenn echte Maschinen echte Dinge produzieren, somit deutlich attraktiver und außerdem eröffnet sich damit eine weitere Basis für die wirtschaftliche Nachhaltigkeit eines Museums Wollspinnerei Blunck in Bad Segeberg.
Schleswig-Holstein ist das Bundesland mit den meisten Schafen in Deutschland. Die Möglichkeit für hiesige Schafhalter ihre Wolle wirtschaftlich verwerten und verarbeiten zu lassen, statt sie auf dem Müll oder als Gartendünger entsorgen zu müssen, wäre eine echte Bereicherung und könnte dem wertvollen Hightech-Naturprodukt Schafwolle wieder eine Chance geben.
Wir sehen der Sanierung der Gebäude und der Restaurierung der Maschinen in den nächsten eineinhalb Jahren voller Ungeduld entgegen und vertrauen darauf, dass die gegebenen Zusagen zur Förderung unserer Vorhaben nun endlich freigegeben werden und die Vorbereitungen dazu nun Wirklichkeit werden können.
Am Dienstag, den 12. März bekam die Wollspinnerei Besuch von drei Mitgliedern einer vierköpfigen Delegation aus dem Bezirk und der gleichnamigen Stadt Tschernihiw in der Ukraine. Tschernihiw liegt 150 km nördlich von Kiew, grenzt an Belarus sowie Russland und war daher von der Angriffswelle der russischen Armee im Frühjahr 2022 besonders getroffen.
Begleitet wurden die ukrainischen Gäste von Kreispräsident Jörg Buthmann, Frau Krüger vom Kreisbüro (zuständig für die Partnerschaften des Kreises Segeberg) sowie einer Übersetzerin.
Der Besuch von PolitikerInnen und LeiterInnen von sozialen Einrichtungen aus dem ostukrainischen Bezirk Tschernihiw in Bad Segeberg erfolge anlässlich der Unterzeichnung einer Partnerschaftsvereinbarung mit dem Kreis Segeberg. Der wirtschaftlich Wiederaufbau, die Wiederherstellung der Infrastruktur ihres Bezirkes und vor allem der Gesundheitseinrichtungen sind den ukrainischen Vertretern besonders wichtig.
Durch den russischen Angriffskrieg wurden zahlreich Firmen, Betriebe sowie Schulen, Kindergärten, Kultureinrichtungen und Krankhäuser einschließlich Polikliniken zerstört. Ein Besuch der Segeberger Kliniken stellt daher einen besonderen Schwerpunkt des Besuchs dar.
Während der Führung durch die Wollspinnerei zeigten sich die ukrainischen Gäste äußerst interessiert an den historischen Gebäuden und Maschinen und stellten über ihre Übersetzerin zahlreiche Fragen zu den Themen der Wollverarbeitung und der historischen Entwicklung des Betriebes.
Die kleine Gruppe wurde zwei Stunden vom Vorstandsmitglied Friedrich-Georg Blunk und dem Vorsitzenden Stephan Reuß durch die Wollspinnerei geführt und schließlich mit den allerbesten Wünschen für das Gelingen der Vorhaben in der Ukraine verabschiedet.
Montagmorgen, 11. März um 9:30 Uhr war Treffpunkt auf dem Hof der Wollspinnerei mit Mitgliedern des Fördervereins und dem Vorstand zu einer Aufräumaktion.
Die Umsetzung aus dem Denkmal stammender Backsteine vom Kohlenschuppen hinter die ehemaligen WC-Anlagen des Betriebes war angesagt. Zwei Europaletten mit Backsteinen sollten eine neue Heimat finden.
Die Vorarbeiten zur sachgerechten wassergeschützen Aufbewahrung der historischen Steine hatte Friedrich-Georg Blunk bereits an Vortagen über mehrere Stunden ausgeführt. So konnte am Montagmorgen alles wie am Schnürchen klappen.
Die Vorbereitung der Wollspinnerei auf die dieses Jahr bevorstehende Sanierung am Gebäude war der Sinn hinter der schweißtreibenden Aktion. Viele Gegenstände und zukünftige Ausstellungsobjekte müssen in diesem Jahr zeitweise oder bis zur weiteren Verwendung umgelagert werden, wie im Falle der Backsteine.
Anschließend waren die Helfer im Café Restaurant Spindel zum Mittagstisch eingeladen und ließen es sich nach der anstrengende Arbeit schmecken.
Dies wird noch die eine oder andere Aufräumaktionen dieser Art erforderlich machen. Der Vorstand des Fördervereins bittet in diesem Zusammenhang um die tatkräftige Mithilfe der Vereinsmitglieder. Entsprechende Hinweise erfolgen zeitnah über E-Mail und Post.
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Zum Thema Kreis, Linie und Fläche war der Leistungskurs Kunst der 11. Jahrgangsstufe der Dahlmannschule Bad Segeberg zu einer Fotoexkursion in der Wollspinnerei Blunck zu Gast.
Unter der Anleitung der Kursleiterin Frau Charlotte Düwell, Lehrkraft für Geschichte, Kunst, darstellendes Spiel und Vereinsmitglied Beate Jeske, Diplom Fotodesignerin, fotografierten die SchülerInnen unter dem genannten Thema interessiert und engagiert zwei Stunden lang in den Räumen des Denkmals.
Frau Jeske hatte die vom Thema begeisterten Schülerinnen bereits in mehreren vorbereitenden Unterrichtsstunden im Rahmen eines Lehrauftrages im professionelles Fotografieren mit dem Smartphone angeleitet.
Die SchülerInnen werden eine Auswahl ihrer Fotos am 25. April im Gartensaal des WortOrt (Stadtinfohaus, Oldesloer Str. 20, Bad Segeberg) der Öffentlichkeit präsentieren. Aktuelle INFO: Der Ausstellungstermin 25. 4. 2024 muss verschoben werden, der neue Termin folgt.
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Beate Jeskes Foto des großen Krempelsatzes gewinnt den Kunst- und Kulturpreis Erwachsene im Bereich Bildende Kunst 2023 des Kreises Segeberg. Dieser Preis wird alle zwei Jahre verliehen und stand 2023 unter dem Thema Kreis.
Die Preisverleihung an die zwei Preisträgerinnen fand am 7. Dezember im Rahmen der von Kreistagspräsident Buthmann geleiteten Kreistagssitzung in der Aula des Berufsbildungszentrums des Kreises statt. Die aus neun Mitgliedern bestehende Jury hatte entschieden den Preis zwischen den beiden Künstlerinnen hälftig zu teilen.
So erhielten den diesjährigen Preis: Beate Jeske aus Weede mit dem Bild eines Details aus dem großen Krempelsatz der Wollspinnerei und Anne Germelmann aus Norderstedt mit einer Marmorskulptur.
Beate Jeske ist bereits seit 2021 als Fotografin für den Förderverein ehrenamtlich tätig und macht Fotos für die Pressearbeit, die Webseite und die vielfältigen Kunstdruckkalender mit Fotomotiven aus der Wollspinnerei Blunck. Diese sind auch für das Jahr 2024 noch in den Buchhandlungen in Segeberg und bei der Künstlerin selbst erhältlich. Dreißig Prozent des Erlöses gehen als Spende an den Förderverein.
Das preisgekrönte Bild zeigt ein Detail aus dem großen Krempelsatz der Firma C. & E. Schwalbe aus Werdau bei Zwickau. Jetzt stehen diese Räder still, aber über 100 Jahre lang waren sie in Bewegung um die Maschine anzutreiben, auf der aus gewaschener Rohwolle ein Wollvlies und schließlich das Vorgarn für die Spinnmaschine hergestellt wurde.
Für Beate Jeske ist dies ein wunderbares Beispiel dafür, was Ingenieure und Maschinenbauer aus der einfachen Form des Kreises erdacht und erschaffen haben. Das Ineinandergreifen dieser kunstvoll geschmiedeten und gegossenen vollkommen unterschiedlichen Zahn- und Transmissionsräder übt auch heute noch eine große Faszination auf die Besucherinnen und Besucher der Wollspinnerei aus. Die Fotografin kann sich nach eigenem Bekunden immer noch gar nicht sattsehen und -riechen, wenn sie in der Wollspinnerei Blunck fotografieren kann.
Dazu kommt, so Beate Jeske, diese so sinnvolle Art des nachhaltigen Wirtschaftens in dem ein Kreis mit den Erzeugern der Wolle (den Schafen) bzw. deren Haltern, dem Unternehmen Wollspinnerei Blunck und den Kunden aus der Region geschlossen wurde. Auch der Tausch Rohwolle gegen Gutscheine für fertige Strickwaren aus eigener Produktion legt das Motiv eines Kreises nahe.
Aber neben den schönen und vielleicht etwas abstrakten Gedanken soll hier ausgesprochen sein worum es eigentlich geht: ein künstlerisch gestaltetes Foto einer historischen Maschine aus einem einmaligen Denkmal der Industriekultur in Schleswig-Holstein.
Das wünscht der Vorstand des Fördervereins an dieser Stelle den Mitgliedern, Förderern und Freunden der Wollspinnerei Blunck in Bad Segeberg. Das Frieden bitter notwendig ist, beweisen die uns alle erschütternden Bilder aus der Ukraine und dem Nahen Osten.
Auch der Klimawandel geht nicht spurlos an unserem Land vorbei und als Gesellschaft müssen wir uns dem stellen und ins Handeln kommen, damit wir den nachfolgenden Generationen noch eine Chance auf ähnlichen Wohlstand geben können, den wir genießen durften.
Als Lern- und Erlebnisort für die jüngere Generation kann ein zukünftiges Museum Wollspinnerei Blunck in Bad Segeberg einen wertvollen Beitrag dazu leisten, an einem authentischen, von der Unternehmerfamilie Blunck geprägten Ort zu erfahren und anschaulich zu begreifen, wie alte Technik ohne Computer funktioniert hat und welche Faktoren das wirtschaftliche Handeln damals beeinflusst haben. Diese und noch viel mehr Fragen stellt unser Industriedenkmal schon heute an seine Besucherinnen und Besucher. Antworten darauf erlebbar zu machen, wäre die zukünftige Aufgabe des Museums Wollspinnerei.
Im Januar 2024 wird es wieder einen Workshop unter der Moderation von Joachim Sebeke (Systemischer Coach und Business Mentor aus Wittenborn) geben. Hier sollen die in der Mitgliederversammlung am 2. November 2023 diskutierten Leitsätze zu einem Leitbild ausformuliert werden, das die erforderliche Museumskonzeption und -gestaltung maßgeblich prägen wird. Für die Erstellung einer Museumkonzeption und -gestaltung liegen dem Förderverein bereits mehrere Angebote vor. Für diese müssen ab 2024 Fördermittel akquiriert werden, daran arbeiten die Vorstandsmitglieder mit Hochdruck. Über Spenden zur Förderung dieses Vorhabens würden wir uns sehr freuen!
Die Gebäudesanierung des vierten Bauabschnitts beginnt im Frühjahrs 2024 und findet voraussichtlich ihren Abschluss im Frühjahr 2025. Ein weiterer fünfter Bauabschnitt wird folgen, um auch das ehemalige denkmalgeschützte Wohn- und Geschäftshaus Kurhausstraße 38 und das Vorderhaus Kurhausstraße 36 für den Museumbetrieb zu sanieren bzw. entsprechend auszubauen. Auch dafür müssen ab Anfang 2024 weitere Fördermittel eingeworben werden. Die Restaurierung der historischen Maschinen wird erst im Anschluss an den vierten Bauabschnitt beginnen. Der Zeitplan dafür richtet sich nach den Erfordernissen.
Auch im kommenden Jahr wird der Förderverein die oben genannten Aufgaben wieder tatkräftig anpacken.
Wir danken allen Mitgliedern, Förderern und Freunden schon jetzt für Ihre aktive Unterstützung unserer Vorhaben und wünschen Ihnen auch für das Jahr 2024 nur das Allerbeste und vor allem - bleiben Sie gesund und zuversichtlich!
Mit Besten Grüßen die Mitglieder des Vorstands
Stephan Reuß
Der Vorstand des Fördervereins hatte am 2. November zur zweiten Mitgliederversammlung und im Anschluss daran zu einem Vortrag und Workshop eingeladen.
Pünktlich um 18 Uhr begrüßte der Vorsitzende des Fördervereins die der Einladung an diesem Abend gefolgten Mitglieder, nach vorangegangener Stärkung im Gartensaal des WortOrt im Stadtinfohaus in Bad Segeberg. Die geringe Zahl der gekommenen Mitglieder tat dem Engagement an der Sache im weiteren Verlauf des Abends und der guten Stimmung keinen Abbruch.
Zum einen sollte in der Mitgliederversammlung die unerledigte Formalie der Entlastung des Gesamtvorstandes durch die Kassenprüferinnen erledigt und abgestimmt werden. Andererseits sollte den Mitgliedern ein Leitbildentwurf für die zukünftige Museumsgestaltung und – entwicklung vorgestellt werden.
Die Mitgliederversammlung, die dem Thema Kassenprüfung und Entlastung gewidmet war, konnte zügig und, der in der Satzung des Fördervereins festgelegten Form genügend, abgehandelt werden. Der Gesamtvorstand des Fördervereins ist nunmehr für das Geschäftsjahr 2022 entlastet.
Als Highlight des Abends war der Vortrag von Frau Dagmar Linden aus Rendsburg, Leiterin Museumsberatung und –zertifizierung in Schleswig-Holstein, vorgesehen. Der Titel lautete:
Das Leitbild – Die Visitenkarte eines Museums.
Den hochgesteckten Erwartung wurde der Vortrag vollauf gerecht und zeigte auf, welche Bedeutung ein Leitbild für die Außenwirkung in die Gesellschaft hinein und für die Arbeit eines Museums in seinem Inneren hat.
Besondere Bedeutung erlangt dabei die Frage: An wen richtet sich die Arbeit des Museums vor allem?
Der dazu vom Deutschen Museumbund herausgegebene Leitfaden zur Museumentwicklung mit seinen Fragen zur Leitbildentwicklung von 2011 ist nach Frau Lindens Einschätzung die wichtigste Orientierung im deutschsprachigen Raum:
1. Was ist die Grundausrichtung, der Auftrag und das Selbstverständnis des Museums?
2. Was sind Besonderheiten, Alleinstellungsmerkmal/e und was charakterisiert das Profil des Museums?
3. Was sind die Hauptaufgaben des Museums?
4. Welchen Wirkungskreis hat das Museum?
5. Welche Zielgruppen hat das Museum?
6. Welche Partner des Museums sind wichtig bzw. unverzichtbar?
7. Welchen Normen und Werten fühlt sich das Haus verpflichtet?
8. Was sind die Visionen und Generalziele des Museums?
Durch den Vortrag erhielten alle Anwesenden noch einmal wertvolle Hinweise und Anregungen für die eigenen Überlegungen zum Thema Leitbildentwicklung hinsichtlich eines zukünftigen Museums Wollspinnerei.
Besonders die Themenvielfalt die mit Technik-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte kurz umrissen ist, lassen sich im Rahmen der Wollspinnerei Blunck besonders gut belegen, da hierfür Zeugnisse von guter Qualität vor Ort genutzt und später ausgestellt werden können.
Die Vision sollte sein, die Wollspinnerei als einen lebendigen Kulturort in und für Bad Segeberg und als Ausgangspunkt für eine Route der Industriekultur in Schleswig-Holstein auszubauen.
Im dritten Abschnitt des Abends moderierte Joachim Sebeke aus Wittenborn (Business Mentor und Wissenscoach) die lebhafte und mit großem Enthusiasmus geführte Diskussion im Anschluss an den Vortrag von Frau Dagmar Linden.
Erweiterung, Optimierung und Modifikation der vom Vorstand als Vorschlag bereits eingebrachten vorläufigen sieben Leitsätze war der Ansatzpunkt für die weitere Arbeit an diesem Abend.
Der Vorschlag seitens des Vorstandes lautete: diese Sätze im Sinne von: der Feind des Guten ist das Bessere zu diskutierten, zu bewerten, neu zu formulieren oder ganz umzukrempeln.
Trotz des vorangeschrittenen Abends waren alle Beteiligten mit Ernsthaftigkeit und viel Freude an der Sache dabei die Leitsätze auseinander zu nehmen und neu zu justieren. Am Ende waren sich alle einig, dass diese gemeinsam erarbeiteten Erweiterungen und Verbesserungen eine runde Sache sind, die in eine gut lesbare Form gebracht werden muss.
Dem wird sich der Vorstand in seiner Arbeit weiter widmen und dies dann in die Mitglieder-gemeinschaft hinein kommunizieren.
Um 21 Uhr konnten die mit dem erreichten Ergebnis zufriedenen Beteiligten den Weg nach Hause antreten mit dem Gefühl, einen weiteren wichtigen Schritt auf dem Weg zum Museum getan zu haben.
Stephan Reuß 15.11.2023
Fotos: Beate Jeske
Der Vorstand des Fördervereins kam am 11.10.2023 im Gartensaal des WortOrt im Stadtinfohauses zusammen mit dem Ziel, Leitsätze für die Museumsgestaltung und dessen Entwicklung zur formulieren.
Unter der bewährten Moderation von Joachim Sebeke (Business Mentor, Wittenborn) gelang es dem Vorstand binnen viereinhalb Stunden anhand dreier Fragen: Warum?, Für wen?, Wofür? vorläufige Leitsätze zum zukünftigen Museum Wollspinnerei Blunck zu entwickeln.
Diese Leitsätze wird der Vorstand den Mitgliedern am 02.11.2023 vorstellen und eingehend mittels kleiner Gesprächsrunden während der Mitgliederversammlung (eines sogenannten World-Café) diskutieren. Zuvor wird Frau Linden (Museumzertifizierung Schleswig-Holstein) einen Vortrag mit dem Titel "Das Leitbild – die Visitenkarte eines Museums" halten.
Leitbild und Museumskonzept bilden die Grundlage für die Museumsarbeit.
Sie bedingen sich gegenseitig, dienen der Orientierung und drücken das
Selbstverständnis des Museums aus.
Zitiert nach Deutscher Museumsbund e.V., ICOM Deutschland (Hg.), Standards für Museen, Kassel, Berlin 2006, S. 9.
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Zum mittlerweile 30. Mal hat die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) zur Teilnahme am Tag des offenen Denkmals am 10. September 2023 aufgerufen. 6000 Denkmale hatten bundesweit ihre Türen weit geöffnet, um unter dem Motto Talent Monument den Blick der Besucher auf die Vielfalt der in Deutschland vorhandenen Kulturschätze der Bau- und Technikgeschichte zu lenken.
Dem Aufruf der DSD ist die Wollspinnerei Blunck in Bad Segeberg zum bereits 10. Mal gerne gefolgt, um das Kleinod der Segeberger Technik- und Industriegeschichte der interessierten Öffentlichkeit von seiner schönsten Seite zu zeigen. Dazu trugen die Führungen durch die Wollspinnerei unter fachkundiger Leitung von Friedrich-Georg Blunk, Carsten Lütt und Stephan Reuß bei. Eine Foto- und Kalenderausstellung der Fotografin Beate Jeske fand wie immer regen Zuspruch neben der Ausstellung von kunstvoll gestrickten Pullovern der Künstlerin.
Die Kunst des Spinnens am Spinnrad führte auch dieses Jahr wieder Heike Mathiebe vor. Bewundert wurde der unter ihren Händen aus einem Kammzug der Original Wollspinnerei Wolle entstandene feine und gleichmäßige Faden, der sich auf der Spindel aufgewickelte.
Einen literarischen Einblick in die Bedeutung der Spinnerei und die Herstellung von Kleidung in der Lebenswelt der Menschen des 18. bis ins 20. Jahrhundert gab die Literatur-wissenschaftlerin Frau Dr. Christine Künzel mit ihren Lesungen von Prosa und Gedichten zum Thema Spinnen aus den Werken bekannter und weniger bekannter Autoren.
Auch wenn in diesem Jahr viele gleichzeitig stattfindende Veranstaltungen in der Stadt und im Kreis den Andrang der Besucher etwas abgemildert haben, so waren doch die Begegnungen und Gespräche zwischen Besuchern und den Vereinsmitgliedern umso intensiver.
Bei allerschönstem Wetter konnten die Besucher die kulinarischen Qualitäten des Café-Restaurant Spindel bei kleinen feinen Gerichten oder Kaffee und Kuchen genießen und die Eindrücke aus Denkmal und Rahmenprogramm auf sich wirken lassen.
Insgesamt ein gelungener Tag für das Denkmal Wollspinnerei Blunck.
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Beim Seefest am Großen Segeberger See war der Förderverein Wollspinnerei selbstverständlich auch 2023 wieder präsent. An diesmal zwei Ständen konnten sich die zahlreichen Besucher von der Qualität des einmaligen Industriedenkmals Wollspinnerei Blunck anhand der großformatigen Leinwandfotos und Kalender für das Jahr 2024 von Beate Jeske selbst überzeugen.
Die neuen hochwertig verarbeiteten Fotokalender gefielen offensichtlich auch Segebergs Bürgermeiseter Toni Köppen und der Bürgervorsteherin Monika Saggau, die sich bei ihrem Besuch auch nach dem Stand des Sanierungsvorhabens erkundigten und vom Vorsitzenden Stephan Reuß und seiner Stellvertreterin Anne-Katrin John dazu informiert wurden.
Das Angebot des Fördervereins wurde durch Basteln mit Wolle für Kinder, Werbung neuer Mitglieder und Gesprächen über die Tätigkeit des Vereins im laufenden Sanierungsgeschehen ergänzt.
Nicht fehlen durfte der Hinweis auf den Tag des offenen Denkmals der Deutschen Stiftung Denkmalschutz am 10. September 2023 ab 11:00 Uhr. An diesem Tag stehen die Türen der Wollspinnerei für Besucher wieder ganz weit offen. Die erste Führung startet bereits um 11 Uhr und anschließend in stündlichen Abständen bis 15 Uhr, das Restaurant-Café Spindel hat geöffnet! Um Voranmeldung unter besuch@wollspinnerei-blunck.de wird dringend gebeten.
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In der kommenden Woche berichtet "Die Nordreportage“ des NDR unter dem Titel „Alte Schätze - frische Ideen“ erneut auch über die ehemalige Wollspinnerei Blunck in der Kreisstadt. Die Filmaufnahmen wurden im März dieses Jahres gemacht. Das über 170 Jahre alte Industriedenkmal ist einer von drei Hintergründen für einen knapp halbstündigen Bericht am Dienstag, 22. August um 18.15 Uhr und am Mittwoch, 23. August um 11.30 Uhr im NDR Fernsehen.
Das Fernsehteam hat junge Menschen begleitet, die sich im Rahmen ihres Freiwilligen Sozialen Jahres in der Mobilen Denkmalpflege der Jugendbauhütte Lübeck engagieren. In der von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz unterstützten Einrichtung werden ihnen nicht nur alte Handwerkstechniken vermittelt, sondern auch Gelegenheiten zur persönlichen Weiterentwicklung und zum Teambuilding geboten. So ist der Restaurationsort der Wollspinnerei Blunck eingebettet zwischen dem Entwurf und der Konstruktion einer Treppe in einem alten Lübecker Stadthaus und einem Einsatz im Ahrtal, wo die Jugendlichen beim Wiederaufbau zerstörter, historischer Häuser nach der Flutkatastrophe helfen.
Stephan Reuß, Vorsitzender des Fördervereins Wollspinnerei Blunck e.V.: „Wir haben uns sehr gefreut, dass unser Denkmal wiederum ein attraktives Objekt für die Jugendbauhüttler und den NDR war. Das bestärkt auch unsere Mitglieder sich weiterhin für dessen Erhalt und die Entwicklung zu einem lebendigen Museum einzusetzen.“
Am 6. und 13. Juli kam der Vorstand des Fördervereins unter Begleitung von Joachim Sebeke (Business Mentor, Wittenborn) zu zwei Workshops in Bad Segeberg im Stadtinfo-Haus – WortOrt zusammen. Ziel der beiden Veranstaltungen war, das Gesamtprojekt und die Teilprojekte bauliche Sanierung, Maschinenrestaurierung und Museumskonzeption so zu strukturieren, dass sie sowohl parallel wie auch zeitlich nebeneinander reibungslos umgesetzt werden können. Ebenso sollten die jeweiligen Verantwortlichkeiten im Führungsgremium des Vereins festgelegt werden.
Fördervereinsvorsitzender Stephan Reuß und Joachim Sebeke hatten die Abläufe der Workshops vorbereitet. Der gesamte Vorstand mit seinen weiteren Mitgliedern Anne-Katrin John. Karola Buthmann, Friedrich-Georg Blunck, Lutz Klockgeter, Karsten Lütt, Joachim Wilken-Kebeck und Projekt-Botschafter Franz Thönnes waren anwesend.
Bei der Sanierung mit einem Gesamtvolumen von 1,2 Mio. € diente der aktuelle Ablaufplan „Baumaßnahmen“ vom Architekten Joachim Wegener als Orientierungsgrundlage. Nach der für September erwarteten Baugenehmigung wird nach den Ausschreibungen und Auftragsvergaben aus heutiger Sicht mit einem Sanierungsbeginn im November 2023 gerechnet. Die damit verbundenen baulichen Aktivitäten werden voraussichtlich ein Jahr dauern. Für diesen gesamten Abschnitt werden neben dem Vorsitzenden und seiner Stellvertreterin vorrangig die Mitglieder des Vorstandsbereiches „Bau + Technik“ verantwortlich sein.
Mit der Restaurierung wesentlicher Maschinen in dem denkmalgeschützten Gebäudeensemble kann erst nach Abschluss der baulichen Sanierungstätigkeiten begonnen werden. Dennoch soll bereits Ende 2023 mit der Auswahl eines fachlich geeigneten Unternehmens für die Auftragsplanung, Koordinierung, Objektüberwachung, und Endabnahme begonnen werden. Hier wird es im weiteren Verlauf dann auch darum gehen erfahrene Firmen zu finden, die sich für die Arbeiten zur Restaurierung und Wiederinbetriebnahme von Maschinen zu Vorführzwecken bewerben können. Für diesen ganzen Projektabschnitt stehen 400.000 € zur Verfügung und es wurde eine ähnliche Verantwortungsübertragung wie beim erstgenannten Teilprojekt gefunden.
Eine Museumskonzeption soll schließlich Ende Mai 2024 vorliegen. Es ist dabei daran gedacht vorher ein Leitbild zu erarbeiten und dann eine externe Auftragsvergabe zur Konzeptionserstellung zum Jahreswechsel vorzunehmen. Im Wesentlichen wird dieser Komplex vom Vereinsvorsitzenden, seiner Stellvertreterin und dem Projekt-Botschafter unter Einbeziehung des Gesamtvorstandes gestaltet und gesteuert.
Mitgliederversammlung Förderverein Wollspinnerei Blunck
Mit den Worten: „Ihre Aufbruchstimmung ist gleich beim Empfang zu spüren“, eröffnete Astrid Frevert, Direktorin des Museums Tuch + Technik in Neumünster ihren Vortrag im Rahmen der diesjährigen Mitgliederversammlung des Fördervereins Wollspinnerei Blunck im Stadtinfo-Haus – WortOrt am vergangenen Donnerstag.
Vereinsvorsitzender Stephan Reuß dankte bei seiner Begrüßung der Museumsleiterin für ihre Bereitschaft über die „Erfahrungen und Herausforderungen einer Museumsentwicklung“ zu berichten. „Dadurch erhoffen wir uns auch wertvolle Anregungen für unser eigenes Museumsprojekt“, so der Vorsitzende. Gleich an den Anfang ihrer Ausführungen stellte die Referentin die zentralen Fragen nach der Ausrichtung des Museums und dem Ort sowie der Konzeption und der Trägerschaft, bevor sie anschaulich die Entwicklung der Kulturstätte in Neumünster ab 2002 erläuterte. Dabei kam der Stiftung Museum, Kunst und Kultur, die 2004 als Trägerin des Museums eine wichtige Bedeutung zu. Notwendig sei ein Leitbild mit dem nach Innen und Außen erkennbar werde, welches Selbstverständnis das Museum als Kultur- und Bildungseinrichtung habe und wie man welches Angebot den Menschen unterbreite.
Gerade hierbei spielen die historischen Wollspinnereimaschinen mit Vorführungen eine wichtige Rolle. „Sie sind einfach ein tolles Highlight, wenn sie im Betrieb sind“, so die Direktorin. Doch damit sei auch gleichzeitig die große Herausforderung für alle Wollspinnerei-Museen verbunden, wie man Fachpersonal für Vorführungen, die Pflege der Maschinen sowie notwendige Reparaturen gewinne. Astrid Frevert: „Das Netzwerken unter den vergleichbaren Einrichtungen ist hier eine der wesentlichen Voraussetzungen.“
Am Ende ihrer Ausführungen gab sie den Bad Segeberger Museumsentwicklern drei Ratschläge mit auf den Weg. „Originalschauplatz erhalten, frühzeitig darüber sprechen wie man konzeptionell herangehen will und nicht stehen bleiben, sondern sich ständig weiterentwickeln.“
Der Vereinsvorsitzende Stephan Reuß stellte den Geschäftsbericht 2022 vor und ging ebenso auf die Arbeit des Vorstandes im ersten Halbjahr 2023 ein. Das zurückliegende Finanzjahr konnte mit einem mit einem kleinen Überschuss abgeschlossen werden. Dabei dankte er nochmals für die erhebliche finanzielle Unterstützung durch die Öffentliche Hand, Stiftungen und privater Förderer für die bauliche Sanierung der Wollspinnerei und die Restaurierung der Maschinen. Zusammen mit Eigenmitteln stehen nun 1,6 Mio. € hierfür zur Verfügung.
Inzwischen gestiegenen Kosten konnte man mit einer Konzentration der Finanzmittel auf den Kernbereich der Sanierungsarbeiten zur Instandsetzung der Gebäude, die die technische Ausstattung betreffen, entgegengetreten. Dies sei in guter Kooperation mit den zuständigen Behörden in Berlin und Kiel erfolgt. „Der Bauantrag wurde im Mai dieses Jahres eingereicht und wir rechnen Ende 2023 mit dem Beginn der Sanierung“, so der Vorsitzende.
Mit Worten des Dankes für seine Arbeit und einem kleinen Präsent überraschte Stephan Reuß seinen Vorgänger Thomas Krüger, der nach vier Jahren den Vereinsvorsitz aus gesundheitlichen Gründen Ende 2022 zurückgegeben hatte.
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Fotos: Jeske
Die Einladung zur diesjährigen Mitgliederversammlung wurde in den ersten Juni-Tagen versandt.
Diesmal kommen die Mitglieder des Fördervereins am 6. Juli um 18.00 Uhr im Gartensaal des „WortOrt“ (neues Stadthaus), Oldesloer Str. 20 in Bad Segeberg zusammen. Bereits ab 17.30 Uhr gibt es einen kleinen Imbiss.
Zwei Schwerpunkte wird die Zusammenkunft haben. Im ersten Teil steht der Vortrag von Astrid Frevert, M.A., Direktorin des Museums Tuch+Technik aus Neumünster über „Erfahrungen und Herausforderungen einer Museumsentwicklung“ im Mittelpunkt. „Wir sind Frau Frevert für ihre Zusage sehr dankbar, denn wir befinden uns ja gerade in einer sehr spannenden Phase unseres eigenen Projektes mit der ehemaligen Wollspinnerei Blunck“ so Fördervereinsvorsitzender Stephan Reuß.
In der zweiten Hälfte der Veranstaltung werden vom Vorsitzenden der Geschäfts- und der Finanzbericht des letzten Jahres vorgetragen. Hier stehen die geleistete Arbeit des Vorstandes, die Fortschritte bei der Entwicklung des Museumsprojektes, die starke finanzielle Unterstützung sowie das Engagement vieler aktiver Mitglieder im Mittelpunkt. Die Tagesordnung sieht nach dem Bericht der Revisoren eine Aussprache und die Entlastung des Vorstandes vor. Für die Prüfung der Finanzen in den kommenden beiden Jahren sind im weiteren Verlauf zwei neue Mitglieder zu wählen.
Stephan Reuß, der im November 2022 dem ehemaligen Vorsitzenden Thomas Krüger in dieser Aufgabe folgte: „Ich freue mich auf einen regen Austausch, denn es gibt viel über die nächsten Schritte zu informieren“.
Zustimmung aus Berlin und Kiel
Erfreut und dankbar zeigte sich der Vorsitzende des Fördervereins Stephan Reuß über die Mitte Mai erfolgte Zustimmung aus Berlin und Kiel zum Antrag des Vorstandes, das Projekt in einzelne Bauabschnitte aufzuteilen und den Umfang der Sanierungsmaßnahmen zunächst auf die zur Verfügung stehenden 1,2 Mio. € anzupassen.
Bereits Ende 2022 zeichnete sich ab, dass von Kostensteigerungen aufgrund zwischenzeitlicher Entwicklungen bei der Kostenplanung gegenüber der Machbarkeitsstudie auszugehen ist. Wie bei vielen anderen Bauprojekten auch, ob öffentlich oder privat, wirkten sich Indexberechnungen, Planungskonkretisierungen und Coronabedingungen ebenso auf das Sanierungsprojekt der Wollspinnerei aus. So ergab sich gegenüber der Kostenschätzung der Machbarkeitsstudie von Anfang 2021 mit 1,2 Mio. € zu Beginn des Jahres 2023 bei der Kostenberechnung des Architekten ein Betrag von knapp 1,7 Mio. €.
In sehr konstruktiven Gesprächen mit dem Landesamt für Denkmalpflege in Kiel sowie der Behörde der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) in Berlin wurde nach pragmatischen Lösungen gesucht, um mit den zugesagten Finanzmitteln von 1,2 Mio. € einen akzeptablen Weg zu finden, dem Projekt dennoch in diesem Jahr mit dem Beginn der Sanierungsmaßnahmen zur Umsetzung zu verhelfen.
Nun erfolgt zunächst eine Konzentration auf den Kernbereich der Sanierungsarbeiten zur Instandsetzung der Gebäude, die die technische Ausstattung der Wollspinnerei betreffen. Ein Förderantrag für einen weiteren Bauabschnitt wird später aus dem zu diesem Zeitpunkt aktuellen Denkmalschutz-Sonderprogramm des Bundes gestellt.
Mit einbezogen in diese Überlegungen wurde auch die erfreuliche Situation, dass inzwischen, die aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramms XI beantragte Maschinenrestaurierung und -wiederinstandsetzung in Höhe von 400.000 €, mit den Förderungen durch BKM, Land Schleswig-Holstein, Kreis und Stadt Bad Segeberg, Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Peter-Fülling-Stiftung, Sparkassenstiftung und einem Eigenbetrag, gleichfalls voll finanziert ist.
Geplant ist jetzt nach Einreichung des Bauantrages und dessen erwarteter Genehmigung sowie der baufachlichen Prüfung durch die Gebäudemanagement Schleswig-Holstein AöR (GMSH) im Laufe des Sommers die Ausschreibungen vorzunehmen und voraussichtlich im Oktober/November 2023 mit den langerwarteten Sanierungsarbeiten beginnen zu können.
Vierhundertfünfunddreißig Unterschriften leisteten der Vorsitzende des Fördervereins Stephan Reuß und dessen Stellvertreterin Anne-Katrin John zusammen mit dem Architekten Joachim Wegener am Montag dieser Woche bei der Unterzeichnung der notwendigen Exemplare des Bauantrages für die bauliche Sanierung der Wollspinnerei.
„Wir schätzen uns sehr glücklich, dass wir mit dem heutigen Tag einen Projektstand erreicht haben, der unser Vorhaben in eine neue Phase bringt“, so Stephan Reuß, der sich beim Team von Wegener Architekten BDA für die gute und flexible Zusammenarbeit in den zurückliegenden Jahren sowie in der Planungsphase herzlich bedankte. Auch Joachim Wegener zeigte sich dankbar für das vielfältige ehrenamtliche Engagement der Vorstandsmitglieder des Fördervereins bei der Vielzahl von Treffen, Vor-Ort-Begehungen und Abstimmungsgesprächen für die einzelnen Schritte der Sanierungsarbeiten an dem Denkmalkomplex in der Bad Segeberger Kurhausstraße. Mit dem Umswitchen von der Planung in Richtung bauliche Umsetzung mache man nun gemeinsam einen weiteren, wichtigen Schritt für die Bewahrung und zukünftige Präsentation des einzigartigen ehemaligen Familienunter-nehmens mit seinen Räumlichkeiten und dem historischen Maschinenpark.
Wenn bei den nächsten, naheliegenden Entscheidungen nun nichts Unvorhersehbares eintritt, so hoffen alle Beteiligten auf den langerwarteten Sanierungsbeginn im Herbst dieses Jahres.
Im Rahmen einer Exkursion durch Bad Segeberg mit dem Schwerpunkt Kultur besuchte die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Sophia Schiebe das Ensemble des 1852 gegründeten Betriebes der Familie Blunck. Während einer Führung durch das Industriedenkmal ließ sie sich die einzigartige Kombination von Produktion, Arbeit und Leben und deren Geschichte im ländlichen Raum im Kreis Segeberg nahebringen.
Beeindruckt zeigte sich die Lübecker Landtagsabgeordnete über die bis heute klar nachvollziehbare Fertigungsstruktur mit den zum Teil bis zu 100 Jahre alten Maschinen und die Integration des ehemaligen Unternehmens in den damaligen regionalen Wirtschaftskreislauf im Land zwischen den Meeren.
Besonderes Interesse zeigte die Politikerin am derzeitigen Entwicklungsstand der Sanierungs- und Restaurierungs-planungen für die Gebäudesubstanz und die Maschinen, die zur zeitweisen Inbetriebnahme während Führungen wieder instandgesetzt werden sollen, sowie der umfangreichen Förderung durch Bund, Land, Kreis, Stadt, Stiftungen und private Unterstützer. Im Hinblick auf die durch Inflation, Corona und Marktveränderungen mit erheblichen Kostensteigerungen entstandenen Herausforderungen fand die kulturpolitische Sprecherin lobende Worte für die vom Förderverein in Kooperation mit der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien und dem Landesamt für Denkmalpflege angestrebten, pragmatischen Lösungen. „Bei diesem Vorhaben können Sie auf meine Unterstützung zählen“, so Sophia Schiebe im Gespräch mit dem Vereinsvorsitzenden Stephan Reuß und seiner Stellvertreterin Anne-Katrin John.
Nach einem gut einstündigen Rundgang war die Parlamentarierin vom Charme der Wollspinnerei derart angetan, dass sie gerne noch länger vor Ort geblieben wäre, um weitere eindrucksvolle Details der geschichtsträchtigen Produktionsstätte zu erkunden. So musste es durch das begrenzte Zeitbudget vorerst beim Souvenir einiger Postkarten mit künstlerischen Fotomotiven aus dem Fabrikinneren bleiben. „Doch ich komme wieder und dann, werden wir das vertiefen“, versprach die Kulturexpertin.
Eine gute Wahl hatte der Seniorenbeirat der Stadt Bad Segeberg mit der Wollspinnerei Blunck im Rahmen der diesjährigen Seniorenwoche getroffen. 25 BesucherInnen wurden am 28. April vom Vorsitzenden des Fördervereins Stephan Reuß in den Räumlichkeiten des Industriedenkmals begrüßt.
Aufgeteilt in zwei Gruppen führte Vorstandsmitglied Friedrich-Georg Blunk die Gäste mit interessanten Erläuterungen über die Fertigungsabläufe und die Historie durch die ehemalige Fabrik. Dabei konnten manche der TeilnehmerInnen dessen Erlebnisse aus Kindheit und Jugend teilen, da sie selbst noch bleibende Erinnerungen an die Wollspinnerei und das ehemalige Ladengeschäft des Familienunternehmens Blunck haben.
Mit seiner hervorragenden Kuchentafel schließlich bot das Café-Restaurant Spindel in den einstigen Verkaufsräumen des Betriebes den TeilnehmerInnen, umgeben vom ansprechenden Ambiente künstlerischer Fotos mit Motiven aus der Wollspinnerei vom Vereinsmitglied Beate Jeske, eine gute Gelegenheit, sich zu entspannen und über die Eindrücke der Besichtigung auszutauschen. Die heiteren Minen machten deutlich, dass dies ein sehr erfolgreicher Programmpunkt der Seniorenwoche war.
Die Sonderausstellung GUTER STOFF – Textile Welten von der Hansezeit bis heute zog Mitte April eine Gruppe von Mitgliedern des Fördervereins Wollspinnerei Blunck zu einem Besuch ins Europäische Hansemuseum Lübeck. Neugierig machte nicht nur die Frage, welche Verbindung Wolle und der Interessenverband seefahrender Kaufleute im 12. Jahrhundert hatte, sondern auch die Präsentation, wie Textilien Gesellschaften verbinden und wie lebenswichtig gestern und heute Nachhaltigkeit ist.
Kathrin Hüing, vom Projektteam des Hansemuseums empfing die Gäste aus Bad Segeberg und führte sie mit sachkundigen Erläuterungen durch die Ausstellung.
Am Beginn stehen die mittelalterlichen Bedingungen der Herstellung von Stoffen und Tuchen in den Hansestädten und daraus gefertigter Kleidungstücke im Mittelpunkt. Die Wege und Strategien des hanseatischen Handels und die Vermarktung der Produkte, werden auf interaktiven Tafeln deutlich gemacht.
Die Beantwortung der Frage nach der wirtschaftlichen und kulturellen Bedeutung von Kleidung und Textilherstellung erfolgt u.a. mit Hilfe von seltenen, originalen Ausstellungsstücken, darunter aus Polen eine Kindertunika als Leihgabe aus gefilzter Wolle. Videoinstallationen, Stoffproben und internationalen Verträge zwischen Hanse-Kaufleuten ergänzen das Bild.
Beeindruckt zeigten sich die BesucherInnen über die zur damaligen Zeit bereits bestandene institutionalisierte Qualitätssicherung für Tuche und Stoffe mit Hilfe von Markierungen, an denen jeder erkennen konnte, ob er geprüfte Qualität erwarb, wie z.B. durch das anerkannte Leydener Siegel. Und dies bei der doch schon weitläufigen internationalen Vernetzung der Hanse.
Nicht mehr wegzudenken sind beim Thema Bekleidung und Mode die Diskussionen über die Produktionsbedingungen der Textilindustrie. Der enorm hohen Energie- und Ressourcenverbrauch mit entsprechender CO2-Bilanz zu Lasten des Klimas ist seit langem schon bekannt. Haben VerbraucherInnen beim Kauf von Bekleidung, überhaupt die erforderlichen Informationen Ökologie, Nachhaltigkeit und die Wirtschaftlichkeit zu bewerten? Was hat der immer schnellere Garderobenkonsum (z.B. Ultrafast Fashion - Wegwerfmode) mit dem Verbrauch unserer Lebensgrundlagen zu tun? Dies sind Themen, mit denen die BesucherInnen sich auseinandersetzen und bei Beschäftigung mit den Ausstellungsinhalten sowie angebotenen Workshops auch Antworten finden können.
Für die Vereinsmitglieder war die Führung durch die Sonderausstellung auch ein echtes Highlight der Museumserkundung, um Ideen und Anregungen für die zukünftige Gestaltung des Segeberger Projektes zu sammeln. Als Bestandteil einer regionalen Kreislaufwirtschaft kam der Wollspinnerei Blunck zu ihrer Zeit bereits für Ökologie und Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle zu.
Für den Vorsitzenden des Fördervereins Stephan Reuß war es eine Freude, als er in der Woche vom 20. bis 24. März 2023 eine Gruppe von 19 jungen Erwachsenen der Jugendbauhütte Lübeck im Rahmen ihres Freiwilligen Sozialen Jahres zu einem Einsatz in der Wollspinnerei Blunck begrüßen konnte.
Die Jugendbauhütte Lübeck ist ein Projekt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) in Trägerschaft der Internationalen Jugendgemeinschaftsdienste (ijgd). Sie wird gefördert durch die
Possehl-Stiftung sowie den Kinder- und Jugendplan des Bundes.
Ebenso erhielt das Seminar materielle Unterstützung durch eine Bauholz-Spende von Herrn Bernd Jorkisch (Fa. Joda, Daldorf) und finanzielle Förderung durch die von der DSD treuhänderisch
verwaltete Peter-Fülling-Stiftung. Sie hatte bereits 2022 die Kostenschätzung für die notwendige Restaurierung der teilweise über 100 Jahre alten Maschinen in der Wollspinnerei gefördert.
Unter fachlicher Anleitung des Teams von Dr. Ivalu Vesely, Eric Janssen, Bernd Leinert, Tobias Morkramer und Florian Pohlmann, befassten sich die JugendbauhüttlerInnen nach einer Stadtführung
durch Thomas Krüger und einer Führung durch die Wollspinnerei durch Friedrich Georg Blunk mit den Arbeiten am Denkmal.
Vier Tage lang wurden in der Wollspinnerei die mit dem Denkmalamt abgestimmten handwerkliche Arbeiten und Sanierungsmaßnahmen ausgeführt. Ein Austausch des schadhaften Dielenbodens hinter dem
Selfaktor, Regalumbauten im Dachbereich, Ausbesserung der Mauern im Kesselhaus sowie Tätigkeiten am Laubengang z.B. Farbentfernung an Balkenköpfen und deren Neuanstrich, gehörten zu den
geleisteten Arbeiten.
Auf diese Weise gingen die Geschichte der Wollspinnerei und die Jugendlichen Helfer der Jugendbauhütte eine Woche lang eine innige Beziehung ein. In einigen Bereichen des Denkmals waren
Aufräumungsarbeiten notwendig geworden, vor allem um die Zugänglichkeit des Dachstuhls für die späteren Arbeiten der Dachdecker zu gewährleisten.
Für die NDR-Nordreportage wurde der Einsatz der mobilen Gruppe der Jugendbauhütte Lübeck von einem Filmteam unter Leitung der Fernsehjournalistin Jela Henning begleitet. Das einzigartige,
kleinindustrielle Denkmal der 1852 gegründeten Wollspinnerei Blunck diente hierbei mit seinem bevorstehenden Sanierungsprojekt als Hintergrund.
Am Ende der Woche bedankte sich der Vorstand des Fördervereins für das tolle Engagement aller Jugendbauhüttlerinnen u.a. mit Keksen nach einem Originalrezept der Familie Blunk und einem Foto aus
dem Inneren der Wollspinnerei.
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Besonders historisch interessierte Gäste waren am 11. Januar 2023 in der Wollspinnerei zu Gast. Die Mitglieder des Ortskuratorium Lübeck der DSD hatten sich das einmalige Industriedenkmal für diesen Tag als Ziel ausgesucht. Mit dabei dessen Leiter Dipl.-Ing. Johannes Schindler und Dr. Ivalu Vesely, die die Jugendbauhütte Lübeck leitet. Beide zählen zu den langjährigen Unterstützern des Projektes Museum Wollspinnerei Blunck.
Vorstandsmitglied Friedrich-Georg Blunk führte die Besucher wie immer mit fachkundigen Erläuterungen eineinhalb Stunden durch die ehemaligen Produktionsräume. Unterstützt wurde er dabei vom Vorsitzenden des Fördervereins Stephan Reuß und dessen Vorgänger Thomas Krüger. Auf besonderen Eindruck stießen bei der Gruppe die teilweise über 100 Jahre alten Maschinen sowie das Engagement des Fördervereins für deren Pflege und anstehender Restaurierung.
Nach der gelungenen Führung fand sich der Teilnehmerkreis zu Kaffee und hausgebackenen Kuchen im Café-Restaurant Spindel in den alten Geschäftsräumen der einstigen Wollspinnerei zusammen. Hier tauschte man sich über die gewonnenen Eindrücke, denkmalpflegerische Fragen und weitere Informationen aus, wie z.B. über den Tag des offenen Denkmals 2023.