Die Wollspinnerei Blunck wurde 1852 durch Joachim Christian Blunck gegründet und bis 2004 nach Bedarf ständig umgebaut und angepasst. Auf engstem Raum wird eine über 150-jährige Produktions- und Arbeitsgeschichte zur Herstellung von Wolle und zeitweilig auch Kleidungsstücken, als Beispiel für frühindustrielle Produktionsstätten mit 20 bis 30 Beschäftigten erlebbar. Verarbeitet wurde aus Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern angelieferte langfaserige, grobe Rohwolle. Die Anlage macht die gesamte Wollverarbeitung nachvollziehbar: angefangen vom Wollankauf, der Wollwäsche und Trocknung, über die Verarbeitung zum feinen Flor, bis hin zum Spinnen und Zwirnen sowie dem anschließenden Färben bis hin zur Verpackung und dem Verkauf.
Das Gebäudeensemble mit den mehr als 80 Jahre alten funktionsfähigen Maschinen ist ein Industriedenkmal besonderer Art. Städtebauliche Bedeutung hat auch die traditionelle, gestreckte Hinterhofbebauung. Es stellt sich hier eine in sich schlüssige, unverfälschte und vollständige Gesamtanlage dar, in der jedes Einzelgebäude unverzichtbarer Bestandteil ist und den Charakter dieses einmalig komplett erhaltenen Wollspinnereibetriebes prägt. Seit dem 17.02.2003 ist er in der Denkmalliste des Landes Schleswig-Holstein gelistet.